Salbeiblätter – Salviae folium

Salbei – wohltuend bei Halsweh und Magenschmerzen
Der Wirkstoff des Salbeis sind seine getrockneten Blätter (Salviae folium). Ihre Anwendungsgebiete sind zahlreich und betreffen verschiedene Bereiche des Körpers: Die heilsamen Effekte der Salbeiblätter können vor allem bei entzündeten Schleimhäuten im Mund oder im Rachenbereich eine Wohltat sein. Sie helfen aber auch nachweislich beim Reizmagensyndrom, das von Magen-Darmbeschwerden sowie von Appetitlosigkeit bis hin zu starken Bauchschmerzen begleitet sein kann. Zusätzlich nützen Salbeiblätter erwiesenermaßen bei vermehrter Schweißbildung wie bei Schweißfüßen und Nachtschweiß.
Auch bei Kleinkindern ab dem ersten Lebensjahr dürfen geringe Mengen Salbeiblätter (Tagesdosis 1 bis 3 Gramm) eingesetzt werden – besser jedoch nach vorheriger Rücksprache mit dem behandelnden Arzt.
In der Volksmedizin werden Salbei und seine Blätter äußerlich als Spül- und Gurgelmittel bei kleinen Verletzungen und Entzündungen der Haut, bei Zahnfleischbluten, Kehlkopfentzündung und zur Straffung des Zahnfleisches eingesetzt. Innerliche Anwendungsgebiete der Salbeiblätter sind Durchfall und Darmentzündung.
Auf einen Blick:Salbeiblätter
- Wirken: gegen Bakterien, Pilze und Viren, zusammenziehend, schweißhemmend und entzündungshemmend
- Können äußerlich eingesetzt werden: bei Entzündungen der Mund- und Rachenschleimhaut
- Können innerlich eingesetzt werden: bei Magen-Darmbeschwerden, vermehrter Schweißbildung
Inhaltsstoffe der Salbeiblätter
Einen einzelnen wirksamkeitsbestimmenden Inhaltsstoff gibt es beim Salbei nicht. Vielmehr ist es das Zusammenspiel verschiedener Komponenten, welche die Wirkungen des Salbei auslösen können. Hier sind die ätherischen Öle Thujon, Cineol und Campher einerseits beteiligt und die Lamiaceengerbstoffe, Bitterstoffe, Triterpene und Flavonoide andererseits. Zusammen können sie Krankheitskeime bekämpfen, Magen-Darmproblemen entgegenwirken und eine oft als lästig empfundene übermäßige Schweißbildung eindämmen.
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Wirkung bei Halsschmerzen, Mandelentzündung und Heiserkeit, Kehlkopfentzündung und Magen-Darmbeschwerden und vermehrter Schweißbildung
Starke Wirkung bei richtigem Einsatz
Trinkt man einen Salbeitee, verspürt man schnell einen leicht säuerlichen, zusammenziehenden Geschmack auf der Zunge. Dieser Geschmack geht auf die Inhaltsstoffe der Blätter zurück. Aber warum wirken Salbeiblätter eigentlich gegen Entzündungen? Zum einem besitzen es nachweisliche Effekte gegen Mikroorganismen wie Bakterien, Viren und Pilze. An diesen Wirkungen sind vor allem die ätherischen Öle und das Triterpen Urolsäure beteiligt. Der Wirkstoff kann also Keime abtöten. Gleichzeitig wirkt Salbei bei direkter Anwendung entzündungshemmend auf die Schleimhaut in Mund und Rachen. Beide Effekte zusammen erklären, warum Salbei sowohl bei Entzündungen des Zahnfleischs als auch bei schmerzhaft entzündeten Mandeln helfen kann.
Der schmerzlindernde Effekt geht jedoch noch auf eine zweite Inhaltstoffgruppe zurück: Die Gerbstoffe (Lamiaceengerbstoffe). Ihre zusammenziehende Wirkung kann eine Schmerzlinderung herbeiführen. Gleichzeitig können Salbeiblätter auch die Verdauungssäfte aktivieren. Diese Wirkung ist besonders dann vorteilhaft, wenn Personen mit empfindlichem Magen-Darmtrakt an schlechter Verdauung, Blähungen, Appetitlosigkeit bis hin zu krampfartigen Bauchschmerzen leiden. Dadurch, dass der Wirkstoff die Verdauung ankurbelt, können diese oft lästigen Beschwerden nachlassen.
Fakt ist aber, dass Salbeiblätter bei übermäßiger Schweißbildung wirken. Und zwar sowohl bei Hitzewallungen während der Wechseljahre (Klimakterium) und bei Nachtschweiß als auch bei Schweißfüßen und übermäßigem Schwitzen mit unbekannter Ursache.
SalbeiblätterAnzeigeAnwendung und Dosierung der Salbeiblätter
SalbeiteeDie klassische Anwendung erfolgt mit einem Salbeitee. Salbeitee wird bei Magen-Darmbeschwerden, übermäßigem Schwitzen aber auch bei Halsweh getrunken. Überbrühen Sie hierzu 1 bis 2 Teelöffel (1,5 g) fein geschnittene Salbeiblätter mit einer Tasse (150 ml) kochend heißem Wasser. Lassen Sie den Tee anschließend 5 Minuten lang ziehen und filtern Sie die Blätter anschließend ab.
DosierungTrinken Sie täglich 3 bis 4 Tassen frisch aufgebrühten Salbeitee.
GurgellösungBei entzündeten Schleimhäuten im Mund und im Rachen kann mit einem Salbeitee auch gegurgelt werden. Zur Herstellung der Gurgellösung übergießen Sie 1 bis 2 Teelöffel mit 100 ml kochendem Wasser. Lassen Sie die Mischung 10 Minuten lang stehen und sieben Sie die Blätter anschließend ab. Bevor Sie die Gurgellösung anwenden, lassen Sie den Auszug abkühlen.
Dosierung
Achtung: Bei trockenem Husten oder Reizhusten sollte man nicht mit Salbei gurgeln, da er die Schleimhäute weiter austrocknet.Gurgeln Sie je nach Intensität der Beschwerden 3- bis 4-mal täglich.
SalbeiblätterRisiken und Nebenwirkungen
Bitte beachten Sie: Bei längerer Anwendung von Salbeiblättern (Salviae folium) sowie bei Überdosierungen (mehr als 15 g täglich) können Hitzegefühl, rasender Herzschlag, Schwindelgefühl und Krämpfe (ähnlich wie bei epileptischen Anfällen) auftreten. Da keine Untersuchungen zur Wirkung von Salbeiblättern bei Schwangerschaft und während der Stillzeit vorliegen, sollte auf eine Anwendung verzichtet werden. Desweiteren kann es zu Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln kommen. Hierzu zählen Barbiturate und Benzodiazepine.
Bitte dosieren Sie die Präparate wie in der Packungsbeilage angegeben bzw. wenden Sie die Dosierung an, die Ihr behandelnder Arzt verordnet hat.
FertigarzneimittelExtrakte aus Salbeiblättern sind als Fertigarzneimittel in Form von Tabletten, Tropfen und Mundgel erhältlich (Mittel gegen Mundentzündungen und übermäßige Schweißproduktion). Weiterhin sind die Extrakte in Kombination mit anderen Heilpflanzen als Tropfen, Mundgel und Mundsalbe verfügbar. Außerdem erhalten Sie die Blätter in getrockneter Form in Ihrer Apotheke.
Salbeiblätter helfen bei äußerlicher Anwendung nachweislich gegen entzündete Schleimhäute in Mund und Rachen. Innerlich eingesetzt nützen sie erwiesenermaßen bei Magen-Darmbeschwerden, wie Appetitlosigkeit, Blähungen und Magenschmerzen sowie bei einer übermäßigen Schweißproduktion.
Quellen:
- Jänicke CJ, Grünwald J, Brendler T: Handbuch Phytotherapie. Stuttgart 2003
- Kubelka W, Länger R: Phytokodex – Pflanzliche Arzneispezialitäten in Österreich. Gabliz 2001
Diese Anzeige wird von der Redaktion gepflegt. Hier werden pflanzliche Wirkstoffe angezeigt, die naturheilkundlich oder laut Schulmedizin bei diesem Krankheitsbild angewandt werden können. Die Angaben können teilweise noch nicht vollständig sein. Die Wirkstoffe können sich in der Extrakt-Form und in der Herstellung unterscheiden. Jegliche verfügbaren Informationen dienen auf DocJones.de dienen der Erstinformation und werden insbesondere nicht von approbierten Ärzten auf ihre Richtigkeit hin überprüft. Sie können daher eine fachmedizinische Diagnose und/oder Behandlung durch einen Arzt nicht ersetzen.