Rosmarinöl - Rosmarini aetheroleum

Ätherische Öle für eine gute Verdauung, gesunde Muskeln und einen stabilen Blutdruck
Der Rosmarin (Rosmarinus officinalis) hat zwei medizinische Wirkstoffe: sein ätherisches Öl und seine Blätter. Rosmarinöl besitzt keine eigenständige offizielle Bewertung (Monographie), sondern ist Teil der Beurteilung der Blätter. Das liegt daran, dass es die gleichen wirksamkeitsbestimmenden Inhaltstoffe wie Rosmarinblätter besitzt. Es kann daher von identischen Wirkungen ausgegangen werden.
Rosmarinöl eignet sich gut zur inneren Anwendung bei Magen-Darmproblemen, vor allem wenn die Verdauung beeinträchtigt ist. Äußerlich eingesetzt, nützt Rosmarinöl nachweislich gegen Kreislaufbeschwerden durch zu niedrigen Blutdruck und bei rheumatischen Erkrankungen, die mit Muskelschmerzen verbunden sind.
Auf einen Blick:Rosmarinöl
- Wirkt innerlich angewandt: krampflösend an den Gallenwegen und am Dünndarm, steigernd auf die Schlagkraft des Herzens, steigernd auf die Durchblutung des Herzens, schützend auf die Leberzellen, gegen Bakterien und Pilze
- Wirkt äußerlich angewandt: durchblutungsfördernd, hautreizend
- Kann innerlich eingesetzt werden: bei Magen-Darmproblemen
- Kann äußerlich eingesetzt werden: bei Kreislaufbeschwerden, bei rheumatischen Erkrankungen
Inhaltsstoffe von Rosmarinöl
Rosmarinöl ist ein ätherisches Öl, das nach den Vorgaben des Europäischen Arzneibuches (PhEur) mehr als 3% Hydroxyzimtsäurederivate enthalten muss, um als pflanzliches Arzneimittel eingesetzt werden zu dürfen. Dieser Mindestgehalt ist deswegen von Bedeutung, weil die Zusammensetzung des Öls von seiner Herkunft (z.B. Spanien oder Marokko) abhängig ist.
Für die Wirkung des Rosmarinöls sind hauptsächlich die ätherisch-Öl Komponenten 1,8-Cineol (16 bis 55%) und Campher (5 bis 15%) verantwortlich.
Anwendung bei Magen-Darmbeschwerden
Verdauungsfördernd und entkrampfend auf den Magen-Darmtrakt
Es gibt eine ganze Reihe von Heilpflanzen, die bei Magen-Darmbeschwerden wirksam helfen können. Das besondere am Rosmarinöl ist seine milde Wirkung, die die Verdauung einerseits sanft ankurbelt und andererseits schädliche Keime wie Bakterien und Pilze abtöten kann.
Rosmarinöl hat einen aromatischen und intensiven Geruch, sein Geschmack ist leicht scharf und bitter und regt die Speichelproduktion an. Diese Wirkung macht Appetit, darum kann Rosmarinöl sehr gut bei mangelnder Esslust eingesetzt werden.
Mindestens genauso wichtig sind aber die Wirkungen auf den Verdauungsprozess. Dadurch, dass die Speicheldrüsen bei der Aufnahme von Rosmarinöl ihre Produktion erhöhen, können einerseits Zucker (Kohlenhydrate) leichter aufgespalten werden, zusätzlich wird die Nahrung gleitfähig gemacht.
Im Magen nützt das ätherische Öl gegen mögliche Bakterien und Pilze, möglicherweise sogar gegen das gefürchtete Helicobater pylori Bakterium, das starke Reizmagensymptome verursachen kann.
Rosmarinöl regt die Gallensaftproduktion an, dies wirkt sich erleichternd auf die Fettverdauung aus. Diese Wirkung ist von hoher Bedeutung, weil während des gesamten Verdauungsprozesses natürlicherweise Gase entstehen. Durch die beschleunigte Verdauung können die Nährstoffe schneller vom Körper aufgenommen werden, Blähungen entstehen erst gar nicht oder werden gelindert.
Möglicherweise übt Rosmarinöl außerdem eine Schutzwirkung auf die Leberzellen aus. Dieser Effekt konnte im Rahmen von Laboruntersuchungen ermittelt werden. Analysen ergaben, dass Substanzen, die für die Leber giftig sind, durch Rosmarin vermindert werden konnten.
Anwendung bei rheumatischen Erkrankungen
Durchblutungsfördernd bei Muskelschmerzen und Rheuma
Mit rheumatischen Erkrankungen ist meist das sogenannte Weichteilrheuma gemeint. Weichteilrheuma kann entweder einzelne Stellen wie Sehnen oder Schleimbeutel betreffen oder sich weiter ausbreiten. Bei einer Verbreiterung über den gesamten Bewegungsapparat wird von Fibromyalgie gesprochen.
Bei rheumatischen Erkrankungen kommt es oft zu Muskelschmerzen oder zu Entzündungen, Muskelschmerzen können aber auch andere Ursachen haben wie etwa Muskelkater.
Rosmarinöl kann bei Muskelschmerzen und rheumatischen Beschwerden bei äußerer Anwendung Schmerzen entgegenwirken. Durch seine reizende Wirkung auf die Haut kommt es zur Durchblutungsförderung – auch der Gewebe. Deshalb lockert sich die Muskulatur und der Schmerz lässt nach. Zusätzlich kann das Rosmarinöl Entzündungen entgegenwirken, indem es entzündungsauslösende Stoffe wie Prostaglandine an ihrer Entstehung hindert.
Anwendung bei Kreislaufproblemen
Stabilisierend bei niedrigem Blutdruck
Vor allem schlanke junge Frauen, leiden häufig an niedrigem Blutdruck. Es können aber auch andere Ursachen einer solchen arteriellen Hypotonie zugrunde liegen. Zum Beispiel Nierenerkrankungen. Oft zeigt sich niedriger Blutdruck durch Schwindelanfälle oder sogar kurzer Bewusstlosigkeit.
Vor allem wenn keine organische Ursache vorliegt, ist Rosmarinöl ein gut geeignetes pflanzliches Therapeutikum zur Stärkung der Herzleistung. Seine Inhaltsstoffe regen die Herzmuskelzellen an, sich stärker zusammen zu ziehen. Dadurch kann der Blutdruck leicht erhöht werden. Außerdem kann Rosmarinöl die Durchblutung des Herzens fördern.
Alles in allem fördert Rosmarinöl dadurch das Wohlbefinden – und als Badezusatz angewendet, vertreibt es die Kälte aus dem Körper.
RosmarinölHausmittel und Fertigpräparate mit Rosmarinöl
InfusBei Magen-Darmbeschwerden, möglichweise aber auch bei zu niedrigem Blutdruck ist ein Infus mit Rosmarinöl gut geeignet.
Geben Sie hierzu 5 bis 7 Tropfen des Rosmarinöls auf ein Stück Würfelzucker.
DosierungNehmen Sie den Infus 3-mal täglich pur oder mit etwas Wasser ein, bis sich die Beschwerden bessern.
VollbadRosmarinöl als Badezusatz ist ein klassisches Mittel bei Kreislaufbeschwerden, vor allem bei niedrigem Blutdruck und bei rheumatischen Beschwerden sowie Muskelschmerzen. Hinweise zum Herstellen und zur Dosierung eines Vollbades finden Sie im Text: Rosmarinblätter.
Bitte tauschen Sie den Aufguss aus getrockneten Rosmarinblättern durch 5 bis 10 g ätherisches Öl aus.
RosmarinölRisiken und Nebenwirkungen
Bitte beachten Sie: Risiken und Nebenwirkungen sind bei der Anwendung von bestimmungsgemäßen Dosen (Tagesdosis als Infus 10 bis 20 g Tropfen) des Rosmarinöls nicht bekannt.
Allerdings sollten Sie bei bestehenden Erkrankungen der Gallenwege, wie Gallensteine oder Verschluss der Gallenwege, vor der inneren Anwendung des Rosmarinöls Rücksprache mit Ihrem behandelnden Arzt halten.
Bei offenen Wunden, Infektionen und Fieber, Herzschwäche, schweren Kreislauferkrankungen wie Bluthochdruck darf Rosmarinöl in Form von Badezusätzen nicht angewendet werden.
Da Untersuchungen zur Unbedenklichkeit bei Schwangerschaft, während der Stillzeit und bei Kindern und Jugendlichen unter 12 Jahren bisher noch nicht vorliegen, wird die Anwendung von Rosmarinöl nicht empfohlen.
Bitte dosieren Sie die Präparate wie in der Packungsbeilage angegeben, bzw. wenden Sie die Dosierung an, die Ihr behandelnder Arzt verordnet hat.
FertigarzneimittelRosmarinöl ist als Fertigarzneimittel in Kombination mit anderen Pflanzen in Form von Salbe, Creme und einer öligen Einreibung verfügbar (Mittel gegen Herzbeschwerden, rheumabedingte Muskelschmerzen, Nervenschmerzen sowie gegen Erkrankungen der Atemwege). Außerdem erhalten Sie das Öl in seiner reinen ätherischen Form in Ihrer Apotheke.
Rosmarinöl besitzt keine eigenständige offizielle Beschreibung der Wirksamkeit. Es wirkt wie Rosmarinblätter, da die Inhaltstoffe identisch sind, im Rosmarinöl jedoch konzentrierter vorkommen. Innerlich eingesetzt hilft Rosmarinöl nachweislich bei Magen-Darmbeschwerden, die mit einer schlechten Verdauung und Blähungen einhergehen. Wird das ätherische Öl äußerlich angewandt nützt es erwiesenermaßen gegen Kreislaufprobleme, die durch niedrigen Blutdruck verursacht werden und bei rheumatischen Beschwerden, wie Muskelschmerzen.
In der Volksmedizin wird Rosmarinöl bei innerlich Verdauungsbeschwerden, Kopfschmerzen, Migräne, Menstruationsbeschwerden, Erschöpfung, Schwindel, Konzentrations- und Gedächtnisschwierigkeiten eingesetzt. Äußerlich findet Rosmarinöl bei Hexenschuss Anwendung.
Quellen:
- Teuscher E, Melzig MF, Lindequist U: Biogene Arzneimittel. 6. Auflage, München 2004
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