Hopfenzapfen – Lupuli strobuli

Hopfen: Bei Schlafstörungen und Unruhe
Der Wirkstoff des Hopfens (Humulus lupulus) sind seine weiblichen Blüten: die Hopfenzapfen (Lupuli strobuli). Sie haben einen positiven Einfluss auf den Schlaf und können Schlafstörungen entgegenwirken. Wie die Zapfen ihre Wirkungen im menschlichen Körper genau entfalten, ist derzeit noch nicht ganz geklärt. Fakt ist aber, dass sie nachweislich gegen Nervosität und Unruhe, bei Übererregbarkeit, Schlafstörungen und Angstzuständen wirken.
Auf einen Blick:Hopfenzapfen
- Wirken: beruhigend, schlaffördernd, appetitanregend, fördernd auf die Speichel- und Magensaftsekretion, gegen Bakterien
- Können eingesetzt werden bei: Nervosität, Angst und Schlafstörungen
Auch wirken Hopfenzapfen bewiesenermaßen anregend auf die Verdauung. Diese medizinische Wirkung ist jedoch nicht offiziell anerkannt. Bei nervöser Unruhe und Einschlafproblemen können Hopfenzapfen auch bei Kindern ab einem Jahr äußerlich als Hopfenkissen eingesetzt werden. Zuvor sollte allerdings eine Absprache mit dem behandelnden Arzt erfolgen.
Inhaltsstoffe der Hopfenzapfen
Hopfenzapfen sind reich an Harzen. Diese bilden 50 bis 80 Prozent der Inhaltsstoffe in den Hopfendrüsen und bestehen wiederum zur Hälfte aus Bitterstoffen. Zu jenen zählen als wirksamkeitsbestimmende Komponenten Humulon und Lupulon.
Bei längerer Lagerung wandeln sich beide Stoffe zu 2-Methyl-3-buten-2-ol (Methylbutenol), einem Stoff mit stark beruhigender Wirkung, der bereits bei niedrigeren Temperaturen flüchtig ist und den Zapfen in Dämpfen entweicht.
Anwendung bei Schlafstörungen, Nervosität und Unruhe
Entspannung nach einem hektischen Tag
Hektik im Alltag, Sorgen und Stress können Einflussfaktoren sein, die den Geist auch in der Nacht nicht zur Ruhe kommen lassen. Obwohl die Wirkungen der Zapfen noch nicht vollständig geklärt wurde, weiß man heute, dass vor allem die Bitterstoffe Humulon und Lupulon nachweislich eine sanft beruhigende und damit starke schlaffördernde Wirkung besitzen.
Aber auch bei leichten Depressionen, die von Angstzuständen begleitet werden, können die Inhaltstoffe des Hopfen entgegenwirken, vor allem in Kombination mit Johanniskraut.
Gleichzeitig wirken die Bitterstoffe bei Aufnahme durch den Mund (oral) anregend auf die Speichel- und Magensaftbildung. Die Bitterstoffe der Hopfenzapfen lösen Reflexe auf die Speichel- und Magendrüsen aus und regen dadurch die Produktion von Verdauungssäften an.
HopfenzapfenAnzeigeDarreichungsform und Dosierung
TeeBei nervöser Unruhe und leichten Schlafstörungen bietet sich ein Hopfentee an. Überbrühen Sie 1 gestrichenen Teelöffel (0,5 g) der Zapfen mit einer Tasse (150 ml) kochendem Wasser. Lassen Sie den Tee 10 bis 15 Minuten lang zugedeckt ziehen und sieben Sie die Zapfen anschließend ab.
DosierungTrinken Sie je nach Intensität der Beschwerden bis zu 3 Tassen Hopfentee über den Tag verteilt. Zur Einschlafförderung sollte abends eine ½ Stunde vor dem Zubettgehen eine Tasse Tee getrunken werden.
Tee-KombinationAuch eignen sich Rezepturen mit verschiedenen Wirkstoffen gut gegen Nervosität und Einschlafstörungen. Hierzu benötigen Sie etwa:
- Baldrianwurzel 30 g
- Hopfenzapfen 20 g
- Passionsblumenkraut 20 g
- Melissenblätter 15 g
- Pfefferminzblätter 15 g
Übergießen Sie einen gehäuften Teelöffel der Mischung mit einer Tasse (150 ml) siedend heißen Wassers. Lassen Sie den Tee 5 bis 10 Minuten lang ziehen und filtern die Wirkstoffe anschließend durch ein Teesieb ab.
DosierungTrinken Sie abends regelmäßig vor dem Schlafengehen eine Tasse.
HopfenkissenVor allem unruhigen Kindern kann ein Hopfenkissen beim Einschlafen helfen. Füllen Sie 500 g getrocknete Hopfenzapfen in ein Kissen aus atmungsaktiven natürlichen Fasern. Am besten eignen sich Materialien aus Baumwolle, Leinen oder Seide.
DosierungDas Hopfenzapfenkissen kann bis zu 4 Wochen verwendet werden. Danach sind die Inhaltsstoffe verflogen und es sollte erneuert werden.
HopfenbadVor allem bei Einschlafbeschwerden eignet sich ein Hopfenbad, nach Belieben auch in Kombination mit Baldrianwurzel. Geben Sie hierzu 20 g Hopfenzapfen in 2 Liter Wasser und lassen die Mischung kurz aufkochen. Anschließend wird der Auszug 10 Minuten lang zugedeckt ruhen gelassen, gesiebt und ins Vollbad gegeben.
AnwendungWenden Sie das Hopfenbad am besten ½ Stunde vor dem Zubettgehen an. Die Badetemperatur sollte maximal 37°C betragen und die Badezeit sollte 15 Minuten nicht überschreiten.
HopfenzapfenRisiken und Nebenwirkungen
Bitte beachten Sie: Risiken und Nebenwirkungen sind bei der Anwendung von bestimmungsgemäßen Dosen nicht bekannt. Da bisher keine Erfahrungen zur Unbedenklichkeit bei der Anwendung von Hopfenzapfen während der Schwangerschaft und Stillzeit vorliegen, ist eine Einnahme nicht zu empfehlen.
Bitte dosieren Sie die Präparate wie in der Packungsbeilage angegeben bzw. wenden Sie die Dosierung an, die Ihr behandelnder Arzt verordnet hat.
FertigarzneimittelExtrakte aus Hopfenzapfen sind als Fertigarzneimittel bisher nicht als Monopräparat erhältlich. In Kombination mit anderen Wirkstoffen sind sie in Form von Tabletten und Kapseln erhältlich (häufig mit Baldrian als Beruhigungs- und Einschlafmittel). Außerdem erhalten Sie den Wirkstoff in getrockneter Form in Ihrer Apotheke.
Die Wirkstoffe wirken nachweislich durch ihre beruhigenden und schlaffördernden Inhaltstoffe gegen Unruhe und Angst sowie bei Schlafstörungen.
In der Volksmedizin werden Hopfenzapfen innerlich bei Nervenschmerzen, Nervosität, schmerzhafter Dauererektion (Priapismus), Darmschleimhautentzündungen und Spannungskopfschmerzen eingesetzt. Äußerlich werden Hopfenzapfen bei offenem Bein (Ulcus crusis), schlecht heilenden Wunden und Geschwüren verwendet.
Quellen:
- Jänicke CJ, Grünwald J, Brendler T: Handbuch Phytotherapie. Stuttgart 2003
- Schmitz M, Jäckel M: Vergleichsstudie zur Untersuchung der Lebensqualiätät von Patienten mit exogenen Schlafstörungen (vorübergehenden Ein- und Durchschlafstörungen) unter Therapie mit einem Hopfen-Baldrian-Präparat und einem Benzodiazepin-Präparat. In: Wieder Medizinisch Wochenzeitschrift 1998; 148: 291-298
- Schulz V, Hänsel R: Rationale Phytotherapie. 3. Auflage, Berlin, Heidelberg, New-York 1996
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