Echinacea-purpurea-Kraut und Wurzel - Echinaceae purpurae herba/radix

Das frische Kraut des Purpur-Sonnenhut wird heutzutage zu Arzneizwecken verwendet. Echinacea-Kraut wirkt nachweislich aktivierend auf das Immunsystem. Es erhöht die Produktion von Blutzellen, die gegen Krankheitserreger wirken und zudem das Immunsystem wieder in Takt bringen können. Daher kann Sonnenhutkraut bei Erkältungen und Harnwegsinfektionen wirksam sein. Die Wirkstoffe des Krautes verlieren beim Trocknen ihre therapeutische Wirksamkeit, deshalb wird Echinacea nur im frischen Zusatnd zu Presssäftenund Tinkturen verarbeitet.
Äußerlich angewandt kann das Kraut der Echinacea die Wundheilung fördern. Die Inhaltsstoffe aktivieren die Gewebebildung und wirken gleichzeitig entzündungshemmend, gegen Bakterien und Viren. Dieser Wirkmechanismus ist es letztlich, der zu einer schnelleren Wundheilung führt.
Die Wurzel der Heilpflanze in der Forschung ebenfalls gut untersucht. Ihre Inhaltsstoffe wirken nachweislich gegen Entzündungen, Bakterien und Viren, weswegen die Wurzel zur Vorbeugung und Behandlung einer Erkältung eingesetzt werden können. Auch wurde festgestellt, dass sie eine Zunahme der weißen Blutkörperchen nach einer Strahlentherapie bewirken und zur Unterstützung bei einer Chemotherapie nützlich sein können.
Zwar gibt es für die Echinacea-Wurzel keine offizielle Anwendungsempfehlung der Kommission E, die bis 1994 für das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte die Wirksamkeit von Heilpflanzen wissenschaftlich dokumentierte. Der europäische Arbeitskreis für pflanzliche Arzneimittel ESCOP empfiehlt den Wirkstoff hingegen zur unterstützenden Therapie und Prophylaxe bei wiederkehrenden Infektionen der oberen Luftwege und ableitenden Harnwege. Der Ausschuss für pflanzliche Arzneimittel der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) hat die Purpur-Sonnenhut-Wurzel als traditionelles Arzneimittel eingestuft.
Echinacea einen Blick:Echinachea-purpurea-Kraut
- Wirkt innerlich: anregend auf das Immunsystem, beschleunigend auf das Unschädlichmachen von Krankheitserregern und fiebererzeugend
- Wirkt äußerlich: gegen Bakterien, Viren, entzündungshemmend, wundheilungsfördernd, gewebewiederherstellend
- Kann innerlich eingesetzt werden: zur Unterstützung bei chronischen und wiederkehrenden Atemwegsinfekten (Erkältungen) sowie bei Harnwegsinfekten
- Kann äußerlich eingesetzt werden: bei schlecht heilenden oberflächlichen Wunden
Echinacea-purpurea-Wurzel
- Wirkt: entzündungshemmend, gegen Bakterien und Viren
- Kann eingesetzt werden: zur Vorbeugung und unterstützenden Behandlung von wiederkehrenden Erkältungen
Inhaltsstoffe von Echinacea
Im Kraut sind drei Inhaltsstoffgruppen sind von Bedeutung: die Flavonoide (wichtigster Inhaltsstoff: Cichoriensäure), Alkamide und Polysaccharide (Zuckerverbindungen). Zusammen bewirken diese Inhaltsstoffe erwiesenermaßen die Anregung des Immunsystems und die Wundheilungsförderung der Haut. Außerdem wirkt das Kraut nachweislich entzündungshemmend. An dieser Reaktion sind die Polysaccharide und Alkamide maßgeblich beteiligt.
Gute Hinweise für die Wirksamkeit der Wurzel liefern seine Inhaltsstoffkomponenten: Polyacetylene, Chichoriensäure. Glycoproteine, Polysaccaride und Alkamide. Zusammen wirken sie nachweislich gegen Bakterien und Viren – vor allem die Polyacetylene und Chichoriensäure. Auch die Stärkung des Immunsystems wird im Zusammenhang mit diesen Komponenten gesehen, vorrangig aber mit den Glycoproteinen und Polysaccariden. Zusätzlich können die Alkamide entzündungshemmend wirken, da sie nachweislich entzündungsauslösende Substanzen im Körper hemmen.
Wirkung bei Erkältung und Husten, Bronchitis und Harnwegsinfekten
So wirkt Echinachea-purpurea-Kraut Erkältungen und Harnwegsinfekten entgegen
Die aktiven Komponenten des Sonnenhutkrauts sind Chichoriensäure, Alkamine und Polysaccaride. Sie bewirken, dass sich der Körper gegen unerwünschte Fremd- und Schadstoffe wehrt – und zwar gründlich. Denn bei einem Infekt bewegen sie so viel in unserem Körper, dass es sogar kurzfristig zu erhöhter Körpertemperatur kommen kann.
Hierbei werden zum einen sogenannte Fresszellen aktiviert und vermehrt produziert. Diese Zellen sind Bestandteile des Blutes und für das Unschädlichmachen von Krankheitserregern zuständig. Sie docken sich an die feindliche Zelle an und fressen die Erreger buchstäblich auf. Anschließend verdauen sie diese Stoffe, um sie unschädlich zu machen. Dieser Prozess wird auch Phagozytose genannt. Da zudem vermehrt Fresszellen (Granolozyten und Makrophagen) gebildet werden, kann dieser Vorgang in kurzer Zeit durchgeführt werden, sodass es bei den Betroffenen schnell zur Genesung kommen kann.
Zusätzlich kommt es zur erhöhten Produktion von sogenannten T-Helferzellen. Sie bekleiden ebenfalls eine sehr wichtige Rolle in unserer Immunabwehr, denn sie stimulieren das Immunsystem. Sie binden „Gewebeverträglichkeitsproteine“ (MHC-Proteine) an andere Fresszellen, den Markophagen, die Reste eines Krankheitserregers auf ihrer Oberfläche tragen. Die T-Helferzelle schüttet nun Signalstoffe (Interleukine) aus und beschleunigt damit ihre eigene Vermehrung. Gleichzeitig bindet sie sich an Antikörper (B-Lymphozyten). Durch die anschließende Umwandlung der B-Lymphozyten zu antikörperproduzierenden Plasmazellen kann der Körper nun gezielt gegen Erreger vorgehen. Zudem werden die Krankheitserreger „markiert“ und das Komplettsystem der Immunabwehr aktiviert. Die Folge: Innerhalb kurzer Zeit werden alle Fremd- und Schadstoffe vernichtet und der Mensch ist wieder gesund.
Wundheilende Wirkung
Die Haut als Reparaturwerkstatt
Ähnlich wie bei der inneren Wirkung bei Infekten funktioniert der Wirkmechanismus auch bei schlecht heilenden Wunden. Krankheitserreger auf der Haut werden wieder durch Fresszellen attackiert und unschädlich gemacht. Gleichzeitig werden Wachstumsfaktoren gebildet und es werden sogenannte Zytokine freigesetzt, die für das Hautwachstum und die Differenzierung der Zellen zuständig sind. Jetzt kommt die Cichoriensäure zum Einsatz: Sie aktiviert vermutlich Zellen, die sich im Bindegewebe befinden (Fibroblasten), die wiederum gewebeneubildend wirken. Zusätzlich können sie ein entzündungsauslösendes Enzym (Hyaluronidase) hemmen und schützen somit vor der Ausbreitung von weiteren entzündlichen Prozessen auf der Haut.
Echinachea purpureaAnwendung und Dosierung
Echinacea-TeeEin Echinacea-Tee sollte um therapeutisch wirksam zu sein nur mit dem frischen Kraut der Pflanze hergestellt werden. Dieser kann bei Infekten einsetzt werden. Übergießen Sie hierzu 2 Esslöffel (circa 4,0 g) gereinigtes und geschnittenes Sonnenhutkraut mit einer 1 großen Tasse (250 ml) siedend heißem Wasser und lassen den Tee 10 Minuten zugedeckt ziehen. Sieben Sie das Kraut anschließend ab.
Auch mit der Wurzel lässt sich ein Tee brauen. Hierfür gibt man einen halben Teelöffel (ca. 1,2 g) geschnittene Echinacea-Wurzel auf 150 ml heißes Wasser. 10 Minuten zugedeckt ziehen lassen, abseihen.
DosierungTrinken Sie bis zu dreimal täglich eine Tasse Echinacea-Tee bis die Beschwerden nachlassen.
SonnenhutsalbeZur Wundheilung hat sich eine Rezeptur mit dem Echinacea purpurea-Kraut (Purpurfarbenes Sonnenhutkraut) bewährt. Vermischen Sie hierzu 10,0 g Sonnenhuturtinktur mit einer wasserhaltigen Salbe (90 g) z.B. Unguentum emulsificans aquosum (beides erhältlich in Apotheken).
DosierungTragen Sie die Salbe mindestens 1-mal täglich auf die wunde Haut auf, bis sie verheilt.
Echinachea purpurea-KrautRisiken und Nebenwirkungen
Bitte beachten Sie: Wenden Sie Echinacea-Präparate nicht länger als zwei Wochen an. Danach sollte eine Anwendungspause von mindestens weiteren zwei Wochen erfolgen. Bei Unverträglichkeiten und Allergien gegen Korbblütler (Asteraceae) darf die Pflanze nicht eingesetzt werden. Grundsätzlich sollten sie auch bei voranschreitenden Systemerkrankungen wie Tuberkulose, Leukosen, Kollagenosen, multipler Sklerose und bei weiteren Autoimmunerkrankungen wie AIDS und HIV-Infektion nicht angewendet werden. Wegen fehlender Erkenntnisse über die Auswirkung der Wurzel auf Ungeborene wird die Anwendung während der Schwangerschaft nicht empfohlen. Ebenso wird die Anwendung nicht bei Diabetikern befürwortet, weil es zur Verschlechterung der Stoffwechsellage kommen kann. In seltenen Fällen kann es zudem dosisabhängig zu Schüttelfrost, Fieberreaktionen (kurzfristig), Übelkeit, Erbrechen und in sehr seltenen Fällen zu allergischen Reaktionen kommen. Bitte dosieren Sie die Präparate wie in der Packungsbeilage angegeben bzw. wenden Sie die Dosierung an, die Ihr behandelnder Arzt verordnet hat.
FertigarzneimittelSonnenhutkraut-Extrakte sind als Fertigarzneimittel in Form von Presssaft, Tropfen, Lösungen, Tabletten, Capsetten, Lutschtabletten und Salben erhältlich. Echinacea-purpurea Wurzel-Extrakte sind als Fertigarzneimittel bisher nicht erhältlich.
Sie wirken aufgrund ihrer immunstimulierenden, antibakteriellen und antiviralen Wirkungen nachweislich unterstützend bei chronischen und wiederkehrenden Infekten der Atem- und Harnwege. Außerdem wirken sie erwiesenermaßen bei schlecht heilenden oberflächlichen Wunden.
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