Migräne

Die Migräne ist eine der am häufigsten auftretenden Formen von Kopfschmerzen. Betroffen sind insbesondere Frauen mittleren Alters. Rund 13 Prozent dieses Personenkreises erkranken an Migräne. Der entsprechende Wert bei Männern liegt gerade einmal halb so hoch. Kinder sind hingegen eher selten betroffen.
Was bedeutet Migräne?
Typisch für die Migräne sind anfallsartig auftretende, pulsierende Kopfschmerzen, die sich typischerweise auf eine Hälfte des Kopfes beschränken. Zu den Begleiterscheinungen von Migräne zählt eine Übelkeit, die bis zu Erbrechen reichen kann. Ein weiteres Charakteristikum ist die sogenannte „Aura“. Hierbei handelt es sich um neurologische Symptome, zu denen etwa Flimmern, Schwindel sowie flüchtige optische Wahrnehmungsstörungen zählen. Auch eine verstärkte Reaktion auf Lärm und Licht zählt zu den geläufigen Begleiterscheinungen eines Migräneanfalls.
Wann zum Arzt?
Wenn Sie bei sich oder einem ihrer Angehörigen die folgenden Symptome bemerken, ist eine ärztliche Untersuchung ratsam:
- Übelkeit und Erbrechen
- pulsierende, schrittweise zunehmende Kopfschmerzen
- Flimmern und andere Beeinträchtigungen der Sehfähigkeit
Ursachen noch immer unklar
Die Ursachen einer Migräneerkrankung sind nach wie vor ungeklärt. Allerdings gibt es verschiedene Theorien: So scheint eine erblich bedingte Veranlagung zumindest eine Rolle zu spielen. Das schließt man daraus, dass in Familien häufig gleich mehrere Menschen von der Migräne betroffen sind.
Als weitere mögliche Ursachen für Migräne-Attacken sind der Neurotransmitter Serotonin sowie der im Hirnstamm befindliche Gesichtsnerv (Trigeminusnerv) im Gespräch. Aufgabe eines Neurotransmitters ist die Übermittlung von Signalen von einer Nervenzelle zu einer anderen. Ist das Serotonin-Gleichgewicht im Gehirn gestört, gilt dies auch für die Übermittlung der entsprechenden Signale. Die Folge ist eine Erregung von Nervenfasern in der Hirnrinde, die sich bei den hiervon Betroffenen als sogenannte Aura bemerkbar macht. Zugleich führt das Serotonin dazu, dass die Gefäße im Gehirn verengt, die Folge sind Kopfschmerzen, und an anderen Stellen des Körpers geweitet werden. Letzteres ist verantwortlich für Übelkeit und Erbrechen.
Außerdem wird angenommen, dass eine Überempfindlichkeit des Trigeminuskerns verantwortlich für Migräne sein könnte. Demnach kommt es hier zu einer lokalen Entzündung der Blutgefäße. Die Gefäßwände werden daraufhin für bestimmte Stoffe durchlässiger. Diese dringen aus den Gefäßen aus und reizen daraufhin die Schmerzrezeptoren der angrenzenden Gewebe.
Als typischer Auslöser für eine Migräne gilt die Überflutung mit sinnlichen Reizen, vor allem optischen.
Symptome: Formen und Phasen der Migräne
Migräne zeigt sich in unterschiedlichen Formen. Das wichtigste Unterscheidungsmerkmal bei der Symptomatik ist das neurologische Symptom der Aura, darunter versteht man meist visuelle Wahrnehmungsstörungen. Häufiger tritt die Migräne aber ohne Aura auf. Charakteristische Symptome sind pulsierende Kopfschmerzen, die leicht beginnen und sich über Stunden hinweg schrittweise verstärken. In den meisten Fällen beschränken sich die Schmerzen dabei auf eine Kopfhälfte, allerdings kann der Schmerz auch zwischen den Kopfhälften hin und her wechseln. Für gewöhnlich halten die Kopfschmerzen für 4 bis 72 Stunden an. Daneben tritt auch Übelkeit bis hin zu Erbrechen auf. Auch eine erhöhte Reizbarkeit gegenüber Lärm und Licht macht sich bemerkbar. Handelt es sich um eine Migräne mit Aura, so treten darüber hinaus auch neurologische Symptome auf. Zu diesen zählen insbesondere Seh- aber auch Sprachstörungen.
Die vier Migränephasen:
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1
Vorphase (Prodromal-Phase):
Bereits Tage vor einem Migräneanfall kann sich dieser durch bestimmte Symptome wie Heißhunger, einer erhöhten Reizbarkeit durch Sinneseindrücke sowie Hyperaktivität, aber auch durch Müdigkeit oder Übelkeit ankündigen.
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2
Auraphase:
In seltenen Fällen kommt es zu neurologischen Symptomen wie Sehstörungen.
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3
Kopfschmerzphase:
Langsam nehmen die Kopfschmerzen, die stechend, pulsierend oder bohrend sein können, zu. In den meisten Fällen beschränken sich die Kopfschmerzen auf eine Kopfhälfte. Übelkeit, Erbrechen sowie Licht- und Lärmempfindlichkeit kommen hinzu. Nach 4 bis 72 Stunden endet die Phase.
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4
Rückbildungsphase:
Im Verlauf dieser Phase klingen die Symptome langsam ab. Nach bis zu 2 Tagen ist dieser Prozess abgeschlossen.
Diagnose: Anamnese und Neurologische Untersuchung
Für die Diagnose einer Migräne stützt sich der behandelnde Arzt wesentlich auf zwei Faktoren: die Anamnese und eine neurologische Untersuchung. Spezielle Untersuchungen im Labor sind dagegen üblicherweise nicht vorgesehen. Die Anamnese besteht in einer möglichst detaillierten Aufnahme der Krankengeschichte und der Symptome, an denen der Patient regelmäßig leidet. Wichtig sind dabei unter anderem die Häufigkeit und die Dauer der Kopfschmerzattacken sowie deren möglicherweise vorhandenen Begleiterscheinungen. Dies gilt etwa für eine mögliche Licht- und Lärmempfindlichkeit.
Im Rahmen der neurologischen Untersuchung wird ein Elektroenzephalogramm (EEG) und, falls nötig, eine Doppler-Sonografie durchgeführt. Erstere misst die oberflächlichen Gehirnströme, letzteres ermittelt die Durchblutung des Gehirns.
Vor allem wenn die Kopfschmerzen erstmals auftreten, ist es für die Diagnose einer Migräne von entscheidender Bedeutung, andere Ursachen für die Kopfschmerzen ausschließen zu können. In diesen Fällen wird auch eine Computertomografie (CT) oder eine Magnetresonanztomografie (MRT) durchgeführt. Bei einer Migräne geben diese für gewöhnlich keine Auffälligkeiten wieder. Jedoch kann auf diese Weise geklärt werden, ob die Schmerzen etwa eventuell auf einen Tumor zurückzuführen sind.
Auch Verletzungen oder Entzündungen im Kopfbereich müssen als Ursachen der Kopfschmerzen ausgeschlossen werden. Darüber hinaus muss eine Abgrenzung von anderen Kopfschmerzformen wie Spannungs- oder Cluster-Kopfschmerzen erfolgen.
Eine MRT kommt außerdem zum Einsatz, wenn die Häufigkeit oder Intensität der Anfälle beständig steigt, die Begleiterscheinungen eine plötzliche und deutliche Wandlung erfahren oder es binnen kurzer Zeit verstärkt zu Aura-Symptomen kommt. Auch bei chronischen Kopfschmerzen wird eine MRT durchgeführt.
Die richtige Behandlung: Ruhe und Medikamente
Bei der Therapie von Migräne ist zu unterscheiden zwischen der Therapie eines akuten Migräne-Anfalls und der Migräne-Prophylaxe, also Maßnahmen zur Vermeidung künftiger Migräne-Anfälle. Dabei gilt: Heilen lässt sich Migräne nicht. Lediglich die Beschwerden können gemindert werden. Die Linderung des akuten Migräne-Anfalls erfolgt dabei sowohl durch medikamentöse wie auch durch nicht-medikamentöse Maßnahmen. Zu letzteren gehört etwa der Rückzug in einen ruhigen, abgedunkelten Raum sowie die Verwendung von Kompressen. Auch Schlaf trägt zur Linderung der Beschwerden bei. An Medikamenten wird bei einem eher leichten Migräne-Anfall ein gewöhnliches Schmerzmittel eingenommen. Die Schmerzmittel (Analgetika) sollten mit Mitteln gegen Übelkeit (Antemetika) kombiniert werden. Diese wirken nicht nur der Übelkeit entgegen, sondern ermöglichen darüber hinaus eine bessere Aufnahme der Schmerzmittel. Aus letzterem Grund sollte man die Mittel gegen Übelkeit etwa eine Viertelstunde vor den Schmerzmitteln nehmen.
Bei leichter Migräne können dabei auch rezeptfreie Schmerzmittel verwendet werden. Empfehlenswert sind insbesondere Kombinationspräparate aus Acetylsalicylsäure (ASS), Paracetamol und Koffein. Bei mittelschwerer bis schwerer Migräne sollte man auf Ergotamine oder Triptane zurückgreifen. Spätestens hier muss man jedoch Rücksprache mit dem Arzt halten.
Kann man Migräne vorbeugen?
Die Maßnahmen zur Migräne-Prophylaxe bestehen im Wesentlichen in Ausdauertraining und gezielter Entspannung in Kombination mit einer Anpassung der Ernährung. Letztere besteht wesentlich im Verzicht auf Schokolade, Alkohol, Käse und Glutamat. Auch ein geregelter Schlaf wirkt der Entstehung von Migräne entgegen.
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